Geheimtipp gegen Schnecken



Artikel von:
GartenJohn
veröffentlicht am 16.05.2003 10:24 Uhr

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Der uns angeborene und längst verloren geglaubte Jagdtrieb wird wieder entdeckt.

Ok, das Schneckenproblem ist nicht neu. Doch in diesem Jahr wird alles anders. Aber wie? Es kann keiner behaupten, er oder sie hätten es nicht gewusst. Schuld an der Schneckeninvasion sind zum einen die vielen Niederschläge und nicht zuletzt die unbefriedigenden Fangmethoden der vergangenen Jahre. Und da gibt es auch noch die ökologisch gepriesenen, dicken, flächendeckenden Mulchschichten. Sie bieten geradezu eine ideale Voraussetzung für Schnecken, die Feuchtigkeit lieben und sich im Schutze bodendeckender, geschredderter Natur optimal vermehren.
Bild 1 Foto: Annika Henke

Kaum jemand ahnt, dass besonders Schnecken, aber auch Laufkäfer, Regenwürmer und sonstige Insekten auf dem Speiseplan der Igel stehen. Doch die tierische Natur hat nicht den durchschlagenden Erfolg. Nun liegt es an uns, die Schnecke zur Schnecke zu machen. Jetzt sofort beginnt der Auftakt einer intensiven Auseinandersetzung mit der kriechenden Schöpfung. Strategien werden entwickelt, High-tech-Kenntnisse mobilisiert, um nicht nur der Genetzten Ackerschnecke zu zeigen, für wen der Salat, die Pflanzen eigentlich gedacht sind.

Bislang gab es nur wenig Möglichkeiten der Dezimierung: Entweder wurden chemische Präparate mit Wirkstoffen wie Methaldehyd oder Methiocarb verwendet, oder der Einsatz von Millionen Fadenwürmern - genauer gesagt, Nematoden - war die letzte Rettung. Selbst Hausmittel wie Bierfallen (Hektoliter) und einfaches Absammeln (tonnenweise) haben eigentlich nichts bewirkt, von den Absatzmengen der einschlägigen Brauereien einmal abgesehen. Wer nach japanischem Vorbild seinen Kaffee kannenweise über die Weichtiere versprüht hat, um so für den Koffeinkoller zu sorgen, wird bemerkt haben: Das kümmert die Schnecke nicht die Bohne.
Ein Geheimtipp ist der Einsatz von Laufenten. Zu ihren Lieblingsspeise gehören Nacktschnecken. Ihr Appetit hat sogar dazu geführt, dass diese Tiere inzwischen zur biologischen Schneckenbekämpfung eingesetzt werden. Es wäre nicht verwunderlich, wenn findige Dienstleister Laufenten unter dem Motto "Rent a Ent" vermieten würden. Mit ausgeprägtem Geruchssinn werden die Nacktschnecken in ihren Tagesverstecken aufgestöbert und mit ausreichender Flüssigkeit gierig verschlungen. Das Wasser ist wichtig, damit die Enten nicht an den Schnecken ersticken. Natürlicher kann der Schneckentod nicht sein. Leider ist auch so manche Laufente durch reichliches Schneckenfutter erstickt.

Was auch immer man anwendet: Es gibt keinen Schneckenfrieden, selbst wenn haufenweise Chemie in den Garten gekippt wird, damit die schleimigen Zwitter ihren angeborenen Sexualtrieb (allein bis zu sechs Stunden Vorspiel) nicht ausleben können. Wer schaut nicht sorgenvoll auf die silbrigen Schleimspuren am Boden und weiß, das sind sichere Zeichen für unzählige, nächtlichen Störenfriede. Jahr für Jahr zieht sich eine Spur der Vernichtung durch den mühe- und liebevoll gepflegten Garten. Kaum eine der Nutzpflanzen übersteht eine Schneckeninvasion. Nobelpreisverdächtig ist derjenige, der die Schnecken zur Schnecke macht.

Übrigens: In alten Bauerngärten standen inmitten von Salat und Gemüse bunt blühende Sommerblumen. Sie schmückten nicht nur den Garten, sie schützten auch das Gemüse vor dem Nacktschneckenfraß. Dazu gehören: die duftende Bartnelke, Kapuzinerkresse, Männertreu, Jungfer im Grünen, Fingerhut, Portulakröschen, Akelei und viele andere. Sie alle hielten Schnecken wirkungsvoll von unseren grünen Nahrungsmitteln fern. Wer ernten möchte, sollte Urgroßmutters Weisheit nutzen.

John Langley
 

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